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«Datenmanagement ist keine Zauberei. Es ist harte Arbeit, die sich aber lohnt.»

Sind Daten das neue Gold? Welche grossen Fragen beschäftigen die Branche? ControlTech Engineering AG erweitert ihr Portfolio um einen wichtigen Bereich und CEO Dominic Brunner erklärt die Hintergründe.

ControlTech Engineering, mit über 30 Jahren Erfahrung in Automation und Industrial IT, erweitert ihr Portfolio um einen wichtigen Bereich: Data Management. Dabei sammeln und analysieren unsere Experten nicht nur effizient Daten – sie können sie auch in einen Mehrwert verwandeln. Im Gespräch mit Dominic Brunner wird schnell klar, warum «Big Data» ganz oben auf seiner Fachthemenliste steht:

Wieso setzt die ControlTech Engineering (CTE) jetzt neu noch stärker auf Data Management?

Dominic Brunner: Wir sammeln, strukturieren und archivieren Daten unterschiedlichster Herkunft schon seit Jahren. Mit wachsender Erfahrung haben wir uns immer mehr spezialisiert, so dass wir uns nun auch offiziell im Bereich Datenmanagement positionieren. Ich glaube über die Wichtigkeit von Big Data im industriellen Umfeld müssen wir nicht mehr diskutieren, oder?

Was sind deine persönlichen Erfahrungen mit Big Data?

Dominic Brunner: Im Alltag lese ich Aussagen wie «data are the new gold» oder Beispiele wie die BEA-Studie, die den wachsenden Wert von Daten am Beispiel der US-Wirtschaft beschreibt. Sie schätzt, dass die jährlichen laufenden Dollar-Investitionen in firmeneigene Datenbestände von 84 Milliarden Dollar im Jahr 2002 auf 186 Milliarden Dollar im Jahr 2021 angestiegen sind. Auch das WEF stellte 2020 offiziell fest, dass Daten ein neuer Produktionsfaktor sind, sah aber gleichzeitig auch die Gefahr, weil viele Unternehmen meinen, ihnen würde es an Reife oder umsetzbarem Wissen fehlen, um Daten effektiv nutzen zu können. Vermutlich müssen wir noch viel mehr über Big Data sprechen, damit klar wird: Datenmanagement ist keine Zauberei. Es braucht Arbeit und Investition. Aber es ist auch keine Rocket Science. Alle Unternehmen können von einem effizienten Vorgehen profitieren und ihre Daten gewinnbringend nutzen.

Was heisst das im Klartext?

Dominic Brunner: Schon vor meiner Zeit bei der CTE habe ich gesehen, wie Unmengen an Daten gesammelt wurden, welche in der «Herstellung» viele Millionen gekostet haben. Eine Strategie fürs Datenmanagement existierte hingegen nicht resp. entstand erst, als versucht wurde, die Daten zur Anwendung zu bringen. Die Daten stehen dann lange ohne Kontext in unterschiedlichen, nicht verwendbaren Formaten zur Verfügung. Das Potenzial liegt brach. Oder die Erwartungen an die gesammelten Daten sind so hoch, dass die Enttäuschung gross ist, wenn klar wird, dass ein Data Analyst ohne Kontextinformationen keine Wunder vollbringen kann. Aus einem unstrukturierten Datenpool wird ohne klare Regeln kein magischer Algorhythmus entstehen.

Aber darum geht es doch? Data Management soll helfen, einen Mehrwert aus den Daten zu generieren.

Dominic Brunner: Natürlich. Wir schaffen die perfekten Voraussetzungen. Wir setzen kleine, erreichbare und klare Ziele, die mit den zur Verfügung stehenden Daten erreicht werden können. Dies mit dem Wissen der verschiedenen Stellen wie den Bedienern der Anlage oder den Prozessexperten. Wir wiederum sorgen für einen angepassten, dedizierten Aufbau der Datenstruktur und bringen konsequent Kontext in die Daten. Wir arbeiten dafür auch mit externen Partnern zusammen.

Es geht schlussendlich um die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen und dem Fachwissen aller Experten. Wir setzen genau hier an. Es braucht uns und die Experten beim Kunden, um ein Datenprojekt erfolgreich durchzuführen.

Sehr spannend. Das ist also der Grund, weshalb die CTE neu Data Management als eigenständigen Bereich kommuniziert. Wie ist der Zusammenhang zur Automation und Industrial IT?

Dominic Brunner: Unser Fachwissen aus 30 Jahren Automation und Industrial IT bringt uns Kompetenzen in den Themen Data Hub, Datenarchivierung, Datenvisualisierung und Data Analyse. Aber keine Sorge – es ist nicht unser Ziel, Datenanalysten zu werden. Wir wollen intern und im Austausch mit Partnern breiteres Wissen hinsichtlich AI aufbauen. Wir möchten verstehen, was die Spezialisten in diesem Bereich benötigen und wo die Technologie wirklich steht. Es geht darum, den Zauber zu entlarven und im Team das Verständnis zu fördern. Gemeinsam mit den Produkt-, Prozess- und Business-Experten des Kunden können unsere Daten-Experten mithelfen, den Kontext zu schaffen. Wir sind überzeugt, dass wir Projekte, Anlagen oder Arbeitsabläufe unserer Kunden mit Hilfe dieses Vorgehens effizienter machen können.

Kann diese Aussage noch ein wenig genauer spezifiziert werden?

Dominic Brunner: Neu entwickeln wir spezifische Angebote, die helfen, aus den bestehenden Daten noch mehr rauszuholen. Unser Data Science Framework (DSF) zum Beispiel beschreibt unser Vorgehensmodell, um eine datenbasierte Optimierung eines Systems oder einer Anlage effizient und zielgerichtet machen zu können. Gerade für das Produkt DSF braucht es dann alle Fähigkeiten der CTE, denn mit Industrial IT sorgen wir für die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der Daten und mit Automation für das zuvor noch unentdeckte Potenzial an der Anlage.

Somit ist die Ausgangslage der CTE mit den Experten für Automation und Industrial IT perfekt?

Dominic Brunner: In der Tat liegt der Zusammenhang aller Bereiche auf der Hand. Die Daten müssen automatisiert von der Anlage (Automation) über die IT Infrastruktur (Industrial IT) zum Data Hub, welcher natürlich entsprechend sicher sein muss (Cyber Security). Mit unserem Produkt DSF finden wir Optimierungspotentiale, die wiederum mit Automation und Industrial IT umgesetzt werden können.

Gibt es eine Branche, die datenaffiner ist?

Dominic Brunner: Grössere Kunden im Anfangsbereich des Produktlebenszyklus wie Forschung und Entwicklung investieren stark in die Digitalisierung. Hier erkennen wir unser Potenzial mit dem Wissen aus der Automation der Produktion. Wir können helfen, die Datendurchgängigkeit und -verwendbarkeit über die verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus zu verbessern. Das haben wir an der ILMAC gezeigt und daher sind wir auch Mitglied im Verein Miniplant der FHNW.

Bei kleineren Kunden und Produktionen erkennen wir, dass das Thema Datenmanagement zurzeit meist für die Validierung und das Reporting verwendet wird. Hier liegt noch grosses Potenzial, wie ja auch schon das WEF erkannt hat. Hier möchten wir als CTE vor allem sensibilisieren und stärker über unser Wissen berichten.

Wo liegt das grösste Potenzial?

Dominic Brunner: Für mich haben Begriffe wie Big Data und Smart Industry nach wie den Touch von Hype oder Schlagwörter, gerade wenn es weg von den grossen Plattform-Firmen wie Google, Amazon oder Tesla geht. Und auch bei diesen Firmen mit riesigen Ressourcen im Hintergrund sieht man, wie weit und steinig der Weg ist. Tesla beispielsweise verspricht den «Coast-to-Coast Drive» nun auch schon seit mehr als 10 Jahren… Aber in anderen Aspekten wie der inkrementellen Entwicklung erkenne ich einen echten Mehrwert – im Arbeitsalltag ebenso wie in Firmenprozessen. Auch wir von CTE möchten hier in fünf bis zehn Jahren am Puls der Technologie sein. Wir möchten nicht nur unseren Kunden, sondern auch unsern Mitarbeitenden das Leben erleichtern.

Bild von Dominic Brunner, CFO und Mitglied der Geschäftsleitung bei ControlTech Engineering AG.

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