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Automatisierung komplexer Arbeitsabläufe – der Weg zu neuer Produktivität

Roboter sind aus vielen Fertigungsbranchen seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Doch aktuell erlebt die industrielle Produktion einen tiefgreifenden Wandel hin zu noch höherer Effizienz. Konzepte wie der Unified Namespace oder MTP ermöglichen neue Effizienz, Flexibilität und Qualität. Sie treiben die Verschmelzung ehemals isolierter Prozesse zu durchgängig automatisierten Arbeitsabläufen voran. Gleichzeitig verbessert sich die Konnektivität, sodass relevante Daten jederzeit sicher und ortsunabhängig zur Verfügung stehen. Diese Entwicklungen sind Teil der viel diskutierten vierten industriellen Revolution – Industrie 4.0 – welche digitale, biologische und physische Systeme zu einem neuen Ganzen integriert und die Art und Weise, wie wir produzieren, grundlegend verändert.

Eine intelligentere Zukunft gestalten

Automatisierung und Robotik stehen im Zentrum dieser Transformation. In der Schweiz fand ihr Einstieg zunächst in der Uhrenindustrie und in anderen Bereichen der Feinmechanik statt, bevor sie sich auf Anwendungen mit extrem hohen Präzisionsanforderungen ausweitete. Heute profitieren zahlreiche Branchen – von der Pharmaindustrie über die Medizintechnik bis hin zum Transportwesen – von den Vorteilen automatisierter Systeme. Diese ermöglichen nicht nur konsistentere Produktionsprozesse mit geringeren Stillstandszeiten, sondern auch eine Fertigung rund um die Uhr. Zudem erledigen Maschinen repetitive Aufgaben häufig präziser als Menschen, was die Produktqualität erhöht und gleichzeitig Kosten senkt.

Ein weiterer Vorteil: Automatisierung reduziert Gefährdungen in der Produktion, indem sie gefährliche oder körperlich belastende Tätigkeiten übernimmt. Darüber hinaus steigt durch automatisierte Dokumentation und Prozesssicherheit auch die Produktkonformität – ein entscheidender Faktor in stark regulierten Branchen.

„Natürlich zielt die Automatisierung häufig auf repetitive Tätigkeiten ab – aber das ist nicht immer das Hauptziel“, erklärt Dominic Brunner, CEO von ControlTech Engineering (CTE), einem auf industrielle IT und Automatisierung spezialisierten Ingenieurbüro in Liestal bei Basel.

„In der Pharma- und Biotech-Industrie geht es vor allem darum, dass jeder Schritt, jede Charge und jeder Ablauf exakt reproduzierbar und lückenlos dokumentiert ist. Automatisierung ist der Schlüssel zur Erreichung dieser Ziele – für mehr Compliance und höhere Produktqualität.“
Dominic Brunner, CEO ControlTech Engineering AG

Neue Aufgaben für Roboter

Zwar nutzen Unternehmen bereits seit Jahrzehnten gewisse Automatisierungsmöglichkeiten, doch in jüngerer Zeit ist ein klarer Trend zur umfassenderen Automatisierung ganzer Arbeitsbereiche zu erkennen. Roboter übernehmen heute zunehmend komplexere Aufgaben.

„Unsere Kunden kommen mit sehr unterschiedlichen Anforderungen – von der Automatisierung einzelner Arbeitstische bis hin zu kompletten Gebäuden“, sagt Alain Farine, Business Development Manager bei JAG Jakob, einem Schweizer Unternehmen mit Sitz im Jura, das sich auf Prozessanlagen und Automatisierungslösungen spezialisiert hat.

Er erklärt: „In der Pharma- und Biotech-Industrie gibt es typischerweise drei getrennte Funktionsbereiche: Forschung & Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle. Bisher war deren Verbindung meist nur durch manuelle Übergaben möglich – ein zeitintensiver und fehleranfälliger Prozess. Heute können mobile Roboter diese Lücken überbrücken, indem sie selbstständig zwischen Abteilungen und sogar Stockwerken verkehren. Diese Art der Gebäudeautomation gewinnt an Bedeutung und wurde von uns kürzlich bei einem führenden Pharmaunternehmen in der Region Basel erfolgreich umgesetzt.“

Arbeitsplätze neu denken – vom Wegfall zum Mehrwert

Oftmals wird Automatisierung mit Arbeitsplatzverlust assoziiert. Doch die Realität ist differenzierter: Sie schafft Raum für neue Aufgaben, bei denen menschliches Fachwissen stärker zur Geltung kommt.

„Automatisierung bedeutet nicht zwangsläufig, Menschen zu ersetzen“, betont Farine. „Vielmehr versetzen wir sie in die Lage, Roboter zu steuern, zu trainieren und zu optimieren – und somit ihr Wissen noch gezielter einzusetzen.“

Gerade in hochspezialisierten Bereichen wie der Medizintechnik oder Biotechnologie, wo weltweit Fachkräftemangel herrscht, kann Automatisierung ein entscheidender Hebel sein.

„Einige unserer Kunden berichten, dass ihre Produktionskapazität nicht durch Maschinen oder Marktgrenzen limitiert ist, sondern durch den Mangel an qualifiziertem Personal. Intelligente, benutzerfreundliche Automatisierung kann hier einen echten Unterschied machen.“
Dominic Brunner, CEO ControlTech Engineering AG

Flexible Systeme für dynamische Anforderungen

Auch in der pharmazeutischen Produktion wächst der Druck, modulare Anlagen zu realisieren, um flexibel auf wechselnde Produktportfolios und Marktnachfragen reagieren zu können. Automatisierung ermöglicht eine raschere Umstellung zwischen Prozessen, optimiert Ressourcennutzung und spart Platz. Dies gilt ebenso für Forschungslabore, wo modulare Setups schnelle Anpassungen an neue Experimente und Technologien erleichtern.

Ein vielversprechender Ansatz ist der Modular Type Package (MTP) – ein offener Standard zur modularen Automatisierung, der besonders in der Region Basel stark diskutiert wird.

„Die Nähe zu innovationsfreudigen Unternehmen mit langfristigem Investitionshorizont macht Basel zu einem idealen Umfeld“, so Brunner. „Ein führendes Pharmaunternehmen trat mit dem Wunsch an uns heran, die Vorteile von MTP auszuloten. Gemeinsam entwickelten wir ein Pilotprojekt auf Basis eines bestehenden Proof-of-Concepts. Die gewonnenen Erkenntnisse bestätigen das Potenzial – MTP wird künftig eine zentrale Rolle in der Prozessautomatisierung spielen.“

Daten intelligent vernetzen – mit dem Unified Namespace

Ein weiteres zentrales Thema ist der sogenannte Unified Namespace – ein universell zugängliches, strukturiertes Datenrepository, das alle Echtzeitdaten eines Unternehmens zentral zusammenführt. Es ist ein Schlüsselelement für vernetzte Industrie-4.0-Lösungen und ein wichtiger Treiber für das Industrial Internet of Things (IIoT).

„Der Unified Namespace stellt sicher, dass alle relevanten Daten standort- und systemunabhängig zugänglich sind. Er bildet die Grundlage für die FAIR-Prinzipien von Daten – also dass sie auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sind. Besonders in regulierten Branchen ist diese Datenintegrität von zentraler Bedeutung.“
Dominic Brunner, CEO ControlTech Engineering AG

Fazit

Automatisierung ist heute weit mehr als ein Mittel zur Effizienzsteigerung. Sie ist ein strategisches Werkzeug zur Neugestaltung von Geschäftsprozessen, zur Bewältigung personeller Engpässe und zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Durch modulare Systeme, digitale Standards wie MTP und Konzepte wie den Unified Namespace entstehen neue Perspektiven für die vernetzte Produktion der Zukunft.

Die Region Basel spielt dabei eine Schlüsselrolle: Als Hotspot für Pharma, Biotech und industrielle Innovation bietet sie ideale Voraussetzungen, um globale Massstäbe für intelligente Automatisierungstechnologien zu setzen.

Bild von Andreas Langer, COO bei ControlTech Engineering AG.

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